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Barbara Känel

Barbara Känel arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Bereichen Gewässerschutz und Oberflächengewässer beim Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich.


Was steht auf Ihrer Visitenkarte unter Ihrem Namen?

Dr. sc. nat. ETH, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit (am Wasser?) am meisten Spass, was schätzen Sie daran am meisten?

Mich nicht nur Privat, sondern auch im Rahmen meiner Arbeit für die Umwelt einsetzen zu können, war ausschlaggebend für meine Studienwahl. Ich schätze es, mit meiner Arbeit zur Verbesserung des Zustands der Wasser-Lebensräume beizutragen. Zudem reizt es mich im Rahmen von Projekten, Anfragen oder bei der Mitarbeit in Arbeitsgruppen mit neuen Herausforderungen konfrontiert zu werden, für die praxistaugliche Lösungen gefunden werden müssen.

Gibt es etwas was Ihre Arbeit einzigartig macht?

Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich. Am meisten Zeit benötige ich für die Datenauswertung und -verwaltung sowie für das Verfassen von Berichten. Dank Feldarbeit, Bestimmungsarbeiten im Labor, der Beantwortung von Anfragen und der Mitarbeit in Arbeitsgruppen kommt keine Langeweile auf und die Bearbeitung von schwierigen und neuen Fragestellungen sowie Routinearbeiten stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.

Welche Fähigkeiten sind für Ihre Tätigkeit unabdingbar?

Einerseits braucht es limnologisches und ökologisches Fachwissen, Artenkenntnisse ausgewählter Organismengruppen und Kenntnisse in der Datenauswertung und -verwaltung. Andererseits sind aber auch interdisziplinäres Denken, Kommunikationsfähigkeit, eine gute mündliche und schriftliche Ausdrucksweise, Organisationstalent, Wetterfestigkeit, Führerschein, Durchhaltewillen und Kompromissbereitschaft wichtige Fähigkeiten.

Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?

Entdeckt habe ich mein Interesse an Gewässern und Pflanzen während des Biologiestudiums an der Universität Zürich. Der geplante Schritt in die Praxis verzögerte sich allerdings mangels freier Stellen für Biologinnen um die Dauer einer Dissertation (an der Eawag). Diese war – nach verschieden Praktika – plötzlich eine Alternative, weil praxisbezogene Fragestellungen im Vordergrund standen. Dies brachte mir zwar nicht die Gunst und fachliche Förderung des Professors, schliesslich aber eine Stelle als «praktizierende» Limnologin. Mein heutiger Arbeitgeber hatte die Dissertation teilfinanziert, wodurch ich schon früh in Kontakt mit meinen späteren Kollegen und Chef kam.

Was raten Sie einer Person, die dieselbe Arbeit wie Sie ausführen möchte?

Freie Stellen in der Limnologie sind Mangelware – ich rate deshalb davon ab, nur auf dieses Berufsziel zu setzen. Ich empfehle, nach einigen Studiensemestern ein Praktikum bei der Behörde oder einem privaten Büro zu machen, wo der Arbeitsalltag kennengelernt und Kontakte geknüpft werden können. Zudem sind Zusatzqualifikationen bei der Stellenbewerbung nützlich. Welche das sind, ist allerdings meist stellenspezifisch. Für mich wären grundlegende Kenntnisse zu Datenbanken und geografischen Informationssystemen hilfreich gewesen.

Wieso entschieden Sie sich für Ihr Studium? Zahlt sich Ihr Studium nun aus?

Ich wollte mich für den Umweltschutz einsetzen, ein eigener Studiengang existierte damals aber noch nicht. Ein Chemie- oder Ingenieurstudium traute ich mir – wohl auch mangels fehlender Vorbilder - damals nicht zu. So entschied ich mich für Biologie mit Umweltlehre als grossem Nebenfach. Der Schutz der Umwelt steht bei meiner heutigen Tätigkeit im Vordergrund. Im Studium, mit vielen zusätzlich besuchten Vorlesungen und Kurse und permanenter Weiterbildung habe ich die dazu nötigen Fähigkeiten erworben. Ich schätze mich glücklich, auch heute noch Fragestellungen bearbeiten zu können, die neu sind, dabei aber auf dem Erlernten aufbauen.