Die Kommission hat zum Ziel, die Interessen der Hydrologie in der Schweiz in den relevanten nationalen und internationalen Gremien und Organisationen zu koordinieren und zu vertreten.mehr

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Christophe Lienert

Christophe Lienert arbeitete beim Kanton Aargau als Fachbereichsleiter Hydrometrie. Darüber hinaus leitete er den Pikettdienst Hochwasser und war Mitglied des Führungsstabs. Heute führt er die Geschäftsstelle des Lenkungsausschusses Intervention Naturgefahren LAINAT des Bundes.

Christophe Lienert
Christophe LienertBild: Christophe Lienert

Dieses Portrait zeigt Christophe Lienerts vorherige Tätigkeit auf. Aktuell führt er die Geschäftsstelle des Lenkungsausschusses Intervention Naturgefahren LAINAT des Bundes.

Was steht auf Ihrer Visitenkarte unter Ihrem Namen?

Fachbereichsleiter Hydrometrie und Leiter Pikettdienst Hochwasser Kanton Aargau

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spass und was schätzen Sie daran am meisten?

Man hat mit einer der wichtigsten Ressource zu tun und darf dafür sorgen, dass Grundlagen bereitstehen, die unterschiedlichsten Stakeholdern (Ökologie, Ökonomie, Naturgefahren, Tourismus, Forschung, Politik) einen Mehrwert bringen. Mit den erhobenen Daten können eine Vielfalt von Fragen behandelt werden und heute können mit digitalen Methoden verschieden massgeschneiderte, web-basierte Produkte entwickelt und angeboten werden.

Gibt es etwas was Ihre Arbeit einzigartig macht?

Die Breite und Tiefe der Fragenstellungen, die Vielseitigkeit, die teilweise Unplanbarkeit (Hochwasser, Trockenheiten, Oberflächenabflüsse), die Schnittstelle zwischen Grundlagen und Anwendung, die Anwendung von Erkenntnissen aus der Forschung und Fortschritten in der Technologie, Projekt in Bereichen «vor Wasser schützen» / «Wasserressourcen schützen» / «Wasser nachhaltig nützen». Zusammenfassend: die Möglichkeit, kreativ und lösungsorientiert zu arbeiten.

Welche Fähigkeiten sind für Ihre Tätigkeit unabdingbar?

Hydrologische Grundkenntnisse zu Prozessen, Datenauswertung, Messmethoden, Modellierung; interdisziplinäres Denken und Vorgehensweise, Technologieaffinität (Web, GIS, Datenbanken, Visualisierung, ICT), Begeisterung und Motivation, Belastbarkeit, Überzeugungsfähigkeit, Teamgeist, Innovationsfähigkeit, Blick fürs Ganze, wirtschaftliches Handeln.

Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?

Master an der Universität Bern in Geographie mit Schwerpunkt Hydrologie; PhD an der ETH Zürich mit Schwerpunkt Kartografie/Geoinformation; Projektleiter in einem Ingenieurbüro; Fachbereichsleiter Hydromerie beim Kanton Aargau und zusätzlich Leiter Pikettdienst Hochwasser und Mitglied des Führungsstab beim Kanton Aargau.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Zuerst werden im Büro die online-Systeme geprüft, ob alle Mess- aber auch Betriebsdaten korrekt von den Messstellen übertragen werden. In internen Sitzungen werden Tages- oder Projektgeschäfte bearbeitet, z. B. zur Digitalisierung oder für die Vernetzung (Fischdurchgängigkeit) an hydrometrischen Messstationen. In externen Sitzungen (mit Bund oder Kantonen) wird an Abläufen und Strategien gearbeitet, die relevant sind für die Publikation der Grösse Q347. Per Mail wird eine telefonische Anfrage eines Forschungsinstituts zur Hochwasserhistorie beantwortet nachdem bei einem Aussentermin der definitive Standort für einen neuen Regenmesser gefunden wurde.

Was raten Sie einer Person, die dieselbe Arbeit wie Sie ausführen möchte?

Ein naturwissenschaftliches oder Ingenieustudium zu machen, theoretisches aber auch praktisches Wissen (in der Freizeit oder in anderen Berufsfunktionen) im Bereich Wasser, Messtechnik, Informatik aneignen. Nachbarsdisziplinen und Schnittstellen kennen, Austausch zwischen verschiedenen Fachstellen suchen, sich vernetzen, hartnäckig sein, den Nutzen der Daten mit geeigneten Anwendungsfällen und Beispielen aufzeigen.

Wieso entschieden Sie sich für Ihr Studium? Zahlt sich Ihr Studium nun aus?

Primär wegen dem Element Wasser und seiner Wichtigkeit/Schnittstelle zu allen Bereichen der Anthroposphäre und Geosphäre. Die Kombination zwischen naturwissenschaftlichem (Hydrologie: Analyse, Modellierung etc.) und technischem (GIS, Web, Datenmodellierung, Digitalisierung) Studium kommt in der Hydrometrie vollständig zur Anwendung.