Wie geht es den Hauptschlagadern unseres Gewässernetzes? Koordinierte Biologische Untersuchungen in Limmat, Reuss und Aare
Lukas de Ventura, (Kt. AG)
Ora
Im Rahmen des Gök Lunch-Meetings werden die Resultate des biologischen Monitorings Limmat, Reuss und Aare (2020 - 2022) vorgestellt.
In den Jahren 2020 bis 2022 wurden die grossen Flüsse Limmat, Reuss (ab Vierwaldstättersee) und Aare (ab Bielersee) in gemeinsamen Projekten der jeweiligen Anrainerkantone (AG, BE, LU, SO, ZG, und ZH) untersucht. Die letzten grösseren koordinierten biologischen Untersuchungen lagen jeweils 10 Jahre zurück. In den jüngsten Untersuchungen wurden jeweils mittels Ufer- und Tauchprobenahmen der Äussere Aspekt, der pflanzliche Bewuchs, die Kieselalgen und das Makrozoobenthos untersucht; in der Aare zusätzlich auch die Libellen, die Jungfische und die Ökotoxizität der Sedimente. In allen drei Flüssen wird die Wasserqualität nach Kieselalgenindex zwar fast überall als gut bis sehr gut eingestuft. Dennoch gibt es deutliche Defizite beim pflanzlichen Bewuchs und dem Makrozoobenthos, welche teilweise unterschiedliche Ursachen haben: Stauhaltungen, fehlende Geschiebedynamik, fehlende natürliche Habitate, Neozoen, Klimawandel. In der Limmat wirkten sich ein Hitzesommer und zwei Noezoen-Arten dramatisch aus und in der Reuss das Frühlingshochwasser im Jahr 2021. In der Aare nahmen Individuendichten und auch die Artenzahlen beim Makrozoobenthos in den letzten 20 Jahren deutlich ab. Grund dafür könnte eine Kombination aus vielen Hochwassern im 2021 und 2022 (kurzfristig), geringer Geschiebedynamik (infolge des Seeausflusses und der Stauhaltungen), den Effekten mehrheitlich verbauter Ufer, den gereinigten Abwässern aus den zahlreichen Kläranlagen und Neozoen sein. Genaueres erfahrt ihr am nächsten GÖK-Lunchmeeting, wo wir auch die Untersuchungsmethoden und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensräume in den grossen Flüssen diskutieren werden.
Anmeldung und Infos: p.nobs@naturaqua.ch
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