Robert Holzschuh
Robert Holzschuh arbeitet als Fachexperte im Bereich Hydrometrie beim Kanton Thurgau.
Was steht auf Ihrer Visitenkarte unter Ihrem Namen?
Dipl. Hydrologe – Fachexperte Hydrometrie
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit (am Wasser?) am meisten Spass/was schätzen Sie daran am meisten?
Die Tatsache, dass ich ca. die Hälfte meiner Arbeitszeit im Gelände bin ist sehr viel wert.
Die fachliche Vielfalt, die mein Kollege und ich innerhalb unserer Abteilung abdecken.
Gibt es etwas was Ihre Arbeit einzigartig macht?
Im Vergleich zu Kollegen im In- und Ausland habe ich ein unheimlich breit gefächertes Arbeitsfeld, das sich z. B. von der Auswahl von Messstellen an Fliessgewässern, über den Bau solcher Messstellen, bis zur Auswertung der gewonnenen Zeitreihen erstreckt. Nur um einen Themenkomplex zu erwähnen.
Welche Fähigkeiten sind für Ihre Tätigkeit unabdingbar?
Wetterfestigkeit. Begeisterung für die Hydrologie – auch bei erhöhten Wasserständen an Wochenenden. Improvisationstalent.
Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?
Nicht sehr gerade. Ich war anfangs als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Bodenkunde tätig, als Freelancer im GIS-Bereich, dann lange Jahre Sachbearbeiter im Altlastenbereich. Vor knapp 15 Jahren dann habe ich «die Kurve zur Hydrologie» über die Erstellung von Gefahrenkarten geschafft, und bin jetzt als «klassischer Hydrologe» tätig.
Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?
In der Regel prüfe ich am Morgen erst einmal im Büro, ob alle online-Stationen ihre Daten schicken. Danach wird entschieden was zu tun ist – Kontrolle von Stationen vor Ort, Abflussmessungen, Datenbereinigung etc. Häufig sind auch Sitzungen mit Kollegen intern oder extern terminiert, um Projekte zu besprechen, sich gegenseitig zu informieren oder auszutauschen.
Was raten Sie einer Person, die dieselbe Arbeit wie Sie ausführen möchte?
Ich würde der Person raten ein Studium im Bereich Umweltwissenschaften/Hydrologie anzustreben, und nebenher verschiedene Praktika mit Schwerpunkt Hydrologie oder noch besser Hydrometrie zu absolvieren. Ich habe während des Studiums über zwei Jahre lang zwei wissenschaftliche Untersuchungsflächen betreut. Das hat mir sehr weitergeholfen beim Einstieg ins Thema Hydrometrie.
Wieso entschieden Sie sich für Ihr Studium? Zahlt sich Ihr Studium nun aus?
Ich habe mich schon in der Schule sehr für das Fach Erdkunde interessiert. Geographie zu studieren lag nahe, das war mir aber zu unspezifisch. Daher habe ich mich für Hydrologie entschieden. Bei meiner jetzigen Tätigkeit zahlt es sich schon aus, aber die ersten zehn Jahre meiner Berufstätigkeit war ich ja mehr oder weniger fachfremd tätig.