Grüne Gentechnik für eine nachhaltige Landwirtschaft in der Schweiz
Veranstaltungsbericht zur Séance de Reflexion vom 27. März 2013
Die Akademien der Wissenschaften Schweiz haben im Frühjahr 2013 Interessierte aus Wissenschaft, Politik, Ver waltung, Landwirtschaft, NGOs und der Öffentlichkeit zu einer Séance de réflexion zum Thema Grüne Gentechnik eingeladen. An dieser Tagung wurden ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Aspekte zum Gebrauch von GV-Pflanzen in der Schweiz vorgestellt. Anschliessend wurden in einer Diskussion Chancen und Risiken der Gentechnik für eine zukünftige Schweizer Landwirtschaft erörtert. Ziel der Veranstaltung war es, die Diskussion über die Grüne Gentechnik wieder aufzunehmen und wissenschaftliche Grundlagen dazu zu liefern. In dieser Dokumentation sind die Präsentationen und Diskussionen der Séance de réflexion zusammengefasst.
Die Schweizer Landwirtschaftspolitik verfolgt das Ziel, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, die Wett bewerbsfähigkeit zu verbessern, die Umwelt zu schonen und eine hohe Produktequalität sicherzustellen. Aus Sicht der Akademien derWissenschaften Schweiz können gewisse gentechnisch veränderte (GV) Nutzpflanzen dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Der kürzlich veröffentlichte Bericht «Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen und ihre Bedeutung für eine nachhaltige Landwirtschaft in der Schweiz», der von den Akademien unter der Leitung des Forums Genforschung (SCNAT) und der Plattform Biotechnologie und Bioinformatik (SATW) erarbeitet wurde, stellt mehrere Beispiele von GVPflanzen vor, die in der Schweiz und im Ausland in einer nachhaltigen Landwirtschaft eingesetzt werden können.
Der Bericht ist erhältlich unter: www.akademienschweiz.ch/index/Publikationen/Berichte.html
Die Schweizer Politik setzt sich seit vielen Jahren mit der Grünen Gentechnik auseinander. Das Parlament hat kürzlich beschlossen, ein seit 2005 bestehendes Moratorium, das den kommerziellen Anbau von GVPflanzen verbietet, bis 2017 zu verlängern. Mit einem ersten Entwurf zur Koexistenzverordnung werden parallel dazu aber auch Regulierungen erarbeitet, welche künftig das Nebeneinander von GV und konventionellen Pflan zen ermöglichen sollen. Das langjährige Moratorium hat nicht zuletzt dazu geführt, dass die öffentliche Debatte eingefroren ist. Zudem hat es Teile der Öffentlichkeit in der Wahrnehmung bestärkt, GVPflanzen seien mit unbekannten Risiken verbunden. Das Nationale Forschungsprogramm 59 zu Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen kam hingegen zum Schluss, dass die gentechnische Züchtung keine Risiken für den Mensch und seine Umwelt birgt, welche der konventionellen Züchtung nicht auch anhaften.
Weltweit nehmen die mit GVPflanzen kultivierten Flächen stetig zu, insbesondere in den USA und in Bra silien. Europa und die Schweiz stehen in dieser Entwicklung weitgehend abseits, einzig in Spanien werden vereinzelt GVPflanzen angebaut.
Vor diesem Hintergrund haben die Akademien im Frühjahr 2013 Interessierte aus Wissenschaft, Politik, Ver waltung, Landwirtschaft, NGOs und der Öffentlichkeit zu einer Séance de réflexion eingeladen. An dieser Tagung wurden ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Aspekte zum Gebrauch von GVPflanzen in der Schweiz vorgestellt. Anschliessend wurden in einer Diskussion Chancen und Risiken der Gentechnik für eine zukünftige Schweizer Landwirtschaft erörtert. Ziel der Veranstaltung war es, die Diskussion über die Grüne Gentechnik wieder aufzunehmen und wissenschaftliche Grundlagen dazu zu liefern.
In dieser Dokumentation sind die Präsentationen und Diskussionen der Séance de réflexion zusammenge fasst.